Rezension: Catherine Shepherd: Krähenmutter

Einmal nicht aufgepasst…

„Guten Tag, mein Name ist Baby. Mama hat mich behalten.“
Mama kümmerte sich immer nur um die anderen Kinder. Vor allem die ganz Kleinen liebte sie über alles. Er war froh, dass sie ihn nicht, wie sll die anderen, weggeben hatte. Trotzdem fand er es unfair, dass sie ihm am wenigsten Aufmerksamkeit widmete.

Der kleine Henri Nussbaum wird bei einer Einkaufstour seiner Mutter mitsamt Kinderwagen entführt. Da seine Eltern vermögend sind, geht man von einer Erpressung aus, doch die Lösegeldforderung bleibt lange aus – als sie dann kommt, missglückt die Übergabe. Laure Kern, erfolgreiche Ermittlerin des Landeskriminalamts Berlin, und ihr Kollege Max tappen im Dunkeln. Dann wird ein zweites Baby entführt – im selben Supermarkt. Allerdings scheint der Täter dieses Mal ein anderer gewesen zu sein. Wie passt das zusammen?

Laura war wieder gefangen. Dicke Taue schlangen sich um ihre Knöchel und zogen sie unbarmherzig in die Tiefe. Ihre Lungen brannten und sie musste ihre gesamte Kraft aufbringen, um die Luft weiter anzuhalten. […] Der Druck in Lauras Oberkörper schwoll zu einem unerträglichen Schmerz an… Laura schreckte hoch und riss die Augen auf.

Laura lässt der Fall nicht mehr los, er erinnert sie auch an ihre eigene Vergangenheit, die in Alpträumen immer wieder hochkommt. Mit Max kann sie all das selten besprechen, da der durch seine familiäre Situation zu sehr eingespannt ist. Zum Glück kriegen die beiden Verstärkung von Taylor Field, der eigentlich mit einem Mordfall beschäftigt ist. Vor allem Laura ist froh um die Unterstützung.

Catherine Shepherd ist mit Krähenmutter ein Thriller gelungen, der einen von der ersten Seite an packt und nicht mehr loslässt. Die Charaktere sind plastisch, der Plot ist stimmig und baut eine Spannung auf, die einen packt. Immer wieder wechselt man zwischen Baby, einem 10jährigen Jungen, und Laura, der Ermittlerin hin und her, sieht zwei Stränge einer Geschichte langsam zusammenlaufen. Tappen die Ermittlungen lange im Dunkeln, hilft irgendwann Kollege Zufall tatkräftig mit. Man könnte – möchte man etwas Negatives sagen, anmerken, dass es teilweise ein wenig viel Zufall ist. Trotzdem tut das dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Krähenmutter verzichtet weitgehend auf Gewalt, auch die üblichen Spannungsmittel wie Verfolgungen, Wettlauf mit der Zeit oder ähnliche fehlen. Trotzdem packt der Thriller und lässt nicht mehr los – auf eine ganz subtile, fast schon stille Weise. Schlaflose Nächte, um ihn fertig zu lesen, sind garantiert.

Fazit
Stimmiger Plot, überzeugende Charaktere und vor allem: Spannung pur von der ersten bis zur letzten Seite. Absolut empfehlenswert!

Zum Autor:
Catherine Shepherd, geboren 1972, stammt ursprünglich aus Berlin und lebt heute mit ihrer Familie in Zons am Rhein. Nach dem Abitur studierte sie Wirtschaftswissenschaften und arbeitete anschließend bei einer großen Bank. Doch ihre Leidenschaft für Kreativität und Phantasie trat immer stärker hervor, bis sie eines Tages zum Stift griff und ihren ersten Thriller schrieb. Seitdem hat sie schon eine Million Leser mit ihren Büchern begeistert.

Angaben zum Buch:
shepherdkrahenmutterTaschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch (4. Oktober 2016)
ISBN: 978-3492309653
Preis: EUR: 9.99 ; CHF 14.90
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2 Kommentare zu „Rezension: Catherine Shepherd: Krähenmutter

    1. Oh ja, ich kann es wirklich nur empfehlen – ich habe bis 2 heute Morgen gelesen – dann war ich durch 😉

      Liebe Grüsse
      Sandra

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